Schule in Sötern

 

Die ehemalige jüdische Schule in Sötern

 

Seit 1819 gab es in Sötern eine jüdische Privatschule, die sich im Untergeschoss der Synagoge befand. Die Schüler wurden von einem Lehrer unterrichtet, der oft auch gleichzeitig die Funktionen eines Vorsängers, Schächters und Beschneiders hatte.

Ab dem Wintersemester 1880 konnten die jüdischen Schulkinder ein eigenes Schulhaus beziehen, das bis zur Schließung der jüdischen Gemeindeschule im Jahr 1910 genutzt wurde. Danach zog die katholische Gemeindeschule in das Gebäude. Katholische und jüdische Schülerinnen und Schüler sollten dann dort gemeinsam unterrichtet werden. Doch bereits ab 01.07.1910 besuchten die jüdischen Kinder die neu gegründete Privatschule, die bis 1923 Bestand hatte und dann aufgrund der geringen Schülerzahl endgültig geschlossen wurde. Die jüdischen Kinder besuchten ab dann die katholische Dorfschule.

1937 schaffte die nationalsozialistische Regierung im ganzen deutschen Reich die Konfessionsschulen ab und fasste alle Schüler in neuen Gemeinschaftsschulen zusammen. Allerdings wurde den wenigen noch verbliebenen jüdischen Schulkindern die weitere Teilnahme am Unterricht untersagt.

Das Gebäude der Söterner Schule ist heute noch erhalten und befindet sich im Privatbesitz.